In Umfragen zeigt sich: Geld ist kein Allheilmittel. Im Arbeitsalltag machen andere Dinge glücklich. Oft zählen die kleinen Gesten. Kommunikation spielt dabei eine besondere Rolle.
Gute Bezahlung und Stolz auf die eigene Arbeit macht Menschen glücklich
Auf die Frage zur Mitarbeitermotivation, ob Menschen glücklich in ihrem Job sind, antworten diese immer wieder, dass neben einer angemessenen Bezahlung auch der Stolz auf die eigene Arbeit im Unternehmen von besonderer Bedeutung ist.
Wenn ich meine Mitarbeiter halten möchte, ist es auf der einen Seite wichtig, den Markt gut zu beobachten und immer wieder zu überprüfen, ob die gezahlten Gehälter noch angemessen sind.
Wertschätzung und immer wieder Wertschätzung
Aber mindestens genauso wichtig ist den Menschen aber auch, dass sie sich auf der Arbeit wohlfühlen. Aber was genau gehört dazu und wie kann man die besagte Sache im Unternehmen zum Leben erwecken? Die gute Nachricht ist, dass hierfür kein Budget notwendig ist. Der Begriff wird fast schon überstrapaziert, und leider nach wie vor zu wenig gelebt: Wertschätzung.
Wertschätzung kostet kein Geld
Diese zeigen sich am besten mit nicht so vielen teuren Extras. Jeder von uns hat es schon mal gehört, einige von uns praktizieren es vielleicht sogar selbst: Verbringen die Eltern zu wenig Zeit mit den Kindern, dient Geld an dieser Stelle häufiger der Kompensation: Da gibt es schon mal Geld fürs Kino oder sogar das teure Smartphone. Und wir alle wissen nur zu gut: Geld kann den Wunsch auf gemeinsame Zeit mit Papa oder Mama nicht ersetzen. Die Kleinen wünschen sich viel mehr einen Nachmittag mit Papa oder Mama. Es geht um das Gefühl: Ich bin meinen Eltern „etwas Wert“.
Auch im Erwachsenenalter besteht der Wunsch nach Anerkennung. Die eigenen Mitarbeiter diese aufrichtig spüren zu lassen ist Einstellungssache. Und kostenlos.
Geld vs. Wertschätzung
Manche Unternehmen sind durchaus spendabel. So gibt es häufiger mal Sonderzahlungen für besondere Leistungen. Oft genug fühlt es sich aber nicht so an, als ob da jemand aus Dankbarkeit eine Freude macht. Die Aufrichtigkeit ist leider nicht immer gegeben.
Auf der anderen Seite nimmt sich der Geschäftsführer Zeit für jeden einzelnen Mitarbeiter und überreicht persönliche Geschenke. Dabei zählt, dass der Chef sich Gedanken macht, das rührt und berührt emotional. Dem Einzelnen wird deutlich, dass er kein Buchungsposten ist, sondern der Spirit ist spürbar, gemeinsam im Team Besonderes zu Erreichen.
Wertschätzung und Wertschöpfung
Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit werden in besonderem Maße von Wertschätzung bedingt. Welche Verbindung besteht zum ökonomischen Erfolg? In wertschätzenden Organisationen ist die Weiterempfehlungsquote deutlich höher. Die renditestärksten Unternehmen sind messbar erfolgreicher. Wertschätzung kann mit relativ geringem Aufwand große Wirkung erzielen. Der Wertschätzungsgeber und insbesondere dessen innere Haltung entscheiden, da instrumentelle Absichten oft durch den Empfänger erkannt werden und ohne Wirkung verpuffen.
Wertschätzung ist mehrdimensional. Sie betrifft alle Bereiche der Führungskultur. Der Wert der individuellen Leistung sollte dem Mitarbeiter offen, authentisch, zeitnah und nachvollziehbar klar werden. Kritik sollte auf Augenhöhe erfolgen. Kulturstifter beziehungsweise Führungskader in ihrer Geschlossenheit und der Pflicht, Wertschätzung vorzuleben, sind zentrale Vermittler dieser Unternehmenskultur.
Was wirklich motiviert
Der Gallup Engagement Index benennt die Motivationsfaktoren. Die höchste Zustimmung („5 – Stimme vollständig zu“) erhalten folgende Punkte:
Innovationsoffenheit steht mit 41% ganz vorne. Der Wissensaustausch folgt auf Platz 2 mit 39%. Auf den weiteren Plätzen folgt Förderung neuer Technologien“ (37%) und Empowerment (33%). Simplizität (29%), Kooperation (26%) und Fehlerkultur (20%) sind weitere Nennungen.
Anreize: unerwartet, persönlich und sinnvoll
Regelmäßige Wertschätzung der eigenen Mitarbeiter bringt besondere Bindung und ersetzt endloses Kopfzerbrechen wie ich meine Mitarbeiter motiviere auf wirklich einfach Art und Weise. Hier ein paar Beispiele:
- Zusätzliche Urlaubstage;
- Massagen, Wellnesstage und Sportveranstaltungen;
- Handgeschriebene Dankeskarten;
- Freistellung für persönliche Projekte und Ehrenämter;
- Aufwandsentschädigungen;
- Teamevents;
- Weiterbildungen;
- Überraschende Upgrades am Arbeitsplatz (z.B. neue Headsets).
Inspiration zu diesem Blog: Prof. Dr. Michael Martin, Dr. Hans Schlipat: Die Wertschätzung macht´s.